All-IP
Mit Voice over IP in die Zukunft
In der Telefonie endet eine Ära. Die Deutsche Telekom stellt als letzter unter den bedeutenden Providern alle
bisherigen ca. 20 Millionen Telefonanschlüsse auf All-IP-Technik um. Als Abschaltdatum für ISDN nennt die Telekom
das Jahr 2018. Bis dahin sollen alle Verträge und ISDN-Anschlüsse der Telekom auf All-IP umgestellt sein. Insgesamt
hat die DTAG die Hälfte aller Anschlüsse der Geschäfts- und Privatkunden auf IP migriert. Derzeit werden nach
eigenen Angaben 80.000 Anschlüsse pro Woche auf All-IP umgestellt. Auf der CeBIT 2017 stellte die Telekom ihr
SIP-Trunk-Angebot vor, das sie unter dem Namen DeutschlandLAN SIP-Trunk vorraussichtlich ab Q2/2017 vermarktenf
wird. Bis wann genau die Telekom die Umstellung vollständig vollzogen haben wird, ist noch nicht absehbar. Eines
ist aber sicher: Die Umstellung ist im vollen Gange und wird vollzogen.
All-IP bedeutet, dass Telefonie (Voice over IP – VoIP) und weitere Dienste über IP-basierte Netze übertragen
werden. Mit der Umstellung auf VoIP entfallen einige bisher benötige Komponenten der Telefonie, nämlich der
NTBA sowie der Splitter. Der Splitter wird nicht mehr benötigt, da die Übertragungsfrequenzen zwischen Telefonie
und DSL nicht mehr unterschieden werden müssen. Bei All-IP werden lediglich ein VoIP-fähiger Router und eine
VoIP-fähige ITK-Anlage, z. B. von Auerswald, benötigt.
Die TK-Anlage wird wie ein PC oder Netzwerkdrucker über
einen LAN-Port mit dem Router verbunden. Die IP-Telefone
werden z. B. über Switche in dasselbe LAN eingebunden. Die
alt bekannten Leistungsmerkmale von ISDN werden teilweise
von den Providern adaptiert. Hinzu kommen Vorteile und
Neuerungen aus der IP-Welt. Dass die Telefonie über das
Internet realisiert wird, bedeutet eine zusätzliche Belegung der
Bandbreite in Abhängigkeit des verwendeten Codecs. Hier
gilt die Faustformel 100 Kbit/s pro Gespräch.
Diese 100 Kbit/s sind für den Down- und den Upstream zu
berücksichtigen, da die Sprachdaten in beide Richtungen
übertragen werden. Aufgrund dieser zusätzlichen Belastung
baut die Telekom ihr Zugangsnetz aus. Bis 2018 soll für 80% aller
Haushalte in Deutschland VDSL mit einer Mindestdatenrate
von 50 Mbit/s im Downstream verfügbar sein. Was ist mit Gebieten,
in denen nur eine DSL-Verbindung mit geringer Bandbreite
erhältlich ist? Hier werden in Zukunft Router eingesetzt,
die DSL und LTE zu einer Gesamtbandbreite bündeln.
Damit soll eine 95%-ige Abdeckung der Haushalte in Deutschland
erfolgen.
Unsere Empfehlung
Warten Sie nicht bis die Telekom die Umstellung des Anschlusses
ankündigt und evtl. sogar den Vertrag kündigt! Fachhändler
gehen schon jetzt auf Ihre Kunden zu und stellen ihnen die
Alternativen vor. Kunden können ebenfalls aktiv werden und
sich die Beratung von einem Fachhändler Ihrer Wahl einholen
(siehe Händlersuche auf unserer Website). Entscheiden Sie sich
frühzeitig z. B. für eine COMpact 4000, 5200(R) oder 5500R, mit
derzunächst weiterhin über ISDN telefoniert
wird. Nach der Umstellung auf All-IP wird
die Telefonie über die in der Anlage vorhandenen
VoIP-Kanäle realisiert.
Betrachten Sie die Umstellung auf All-IP
nicht als notwendiges Übel, sondern nutzen
Sie den Technologiewechsel als Chance!